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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 19

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
19 waren gut und gesund; er selbst war brav, arbeitete fleißig, lebte zufrieden und starb endlich im Kampfe für sein Vaterland." „Aber wen," sprach der König, „hältst du nach diesem für den Glücklichsten?" „Zwei griechische Jünglinge, Kleobis und Bito n," war die Antwort. „Sie waren Brüder und so stark und gewandt, daß sie einst beide im Kampfspiel siegten. Dabei hatten sie eine innige Liebe zu ihrer Mutter, einer Priesterin. Einst, als sie zum Tempel fahren mußte, und ihre Ochsen auf dem Felde waren, spannten sich die Brüder vor den Wagen und fuhren ihre Mutter unter dem Jubel der Zuschauer zum Tempel. Voll Freude eilte sie in den Tempel und betete, die Götter möchten ihren Kindern geben, was für sie das Beste sei. Die Jünglinge sanken in einen tiefen Schlaf und erwachten nicht wieder. Die Griechen aber fetzten ihnen Ehrensäulen zum Denkmal ihrer schönen That und ihres schönen Todes." Da rief der König unwillig: „Athenischer Fremdling, achtest du mein Glück so gering, daß du mich nicht einmal mit gemeinen Bürgern vergleichst?" Solon antwortete: „Oft ist ein armer Mann weit glücklicher, als ein reicher," und: „Niemand ist vor feinem Ende glücklich zu preisen." Krösus glaubte es nicht unv verachtete Solon; erst nach einigen Jahren erkannte er, daß derselbe doch recht gehabt hatte. Solon kehrte wieder heim nach seinem Vaterlande und blieb bis in sein hohes Alter thätig nach seinem Wahlspruche: „Lernend ohn Unterlaß, komm ich ins Alter hinein." Mit Recht hat man ihn unter die 7 Weisen des Alterthums gerechnet. 9. Cyrus (555)Z 1. Astyages, König von Medien, sah einst in einem Traume aus dem Schoße seiner Tochter Mandane einen Weinstock wachsen, der mit seinen Zweigen ganz Asien überschattete. Er sandte nach den Trauin-deutern und legte ihnen den Traum vor. Diese erklärten dem König, seine Tochter werde einen Sohn bekommen, der ganz Asien beherrsche. Ueber diese Deutung erschrak der König sehr. Um die Gefahr abzuwenden, schickte er seine Tochter nach Persien und verheirathete sie an einen dortigen Fürsten, Namens Kambyses. Nach einem Jahre bekam Mandane einen Sohn, welcher den Namen Cyrus oder Kores, d. i. Sonne, erhielt. Als sich darauf des Königs Traum wiederholte, erneuerte sich auch seine Angst. Er ließ das Kind nach Medien bringen und befahl feinem Diener Harpagus, dasselbe zu todten. Da aber Harpagus die Mordthat nicht ausüben mochte, so gab er das Kind einem. Hirten zum Aussetzen. Der Hirt aber behielt den Knaben an Kindes Statt und setzte dafür sein eignes Söhnlein ans, welches eben gestorben war. 2. So wuchs Cyrus in der Hütte des Hirten zu einem kräftigen Knaben heran. Die Kinder, mit denen er spielte, hatten ihn alle lieb. Sie machten ihn bei ihren Spielen fast immer zu ihrem König, weil er gerecht und verständig war. Einst spielte auch der Sohn eines vornehmen Meders mit ihnen, der aber von einem Hirtenknaben sich nicht befehlen lassen wollte. 2* #

2. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 57

1891 - Leipzig : Voigtländer
57 meinen Jubel ihn allein ganz traurig. Ach," sprach er ernst, mein Vater wird mir nichts mehr zu erobern brig lassen." 2. Alexander und Diogenes. Doch hinterlie ihm Philipp den groen Plan eines Eroberungszuges gegen die Perser. Mit Begierde nahm Alexander, sobald er König geworden, des Vaters Gedanken aus und beeilte sich, ihn auszufhren. Indem er sich als Rcher der Griechen an den Persern ansah, lie er sich aus einer allgemeinen Versammlung derselben zu Korinth zu ihrem Oberbefehlshaber gegen die Perser ernennen. In Korinth lebte damals der sonderbare Philosoph Diogenes, der des Sokrates Mahnung, der Mensch solle sein Glck nicht im Besitze vergnglicher Gter suchen, so weit trieb, da er, nur mit einem Bettelsack versehen und mit einem groben Mantel bedeckt, in einer Tonne wohnte. Diesen Mann, dem kein Ding fr erstrebenswert galt, suchte der knigliche Jngling, dessen Streben aus Erlangung der Weltherrschaft gerichtet war, kennen zu lernen. Er fand ihn, sich an dem warmen Sonnenschein erquickend, vor seiner Tonne behaglich auf den Boden hingestreckt. Alexander freute sich seiner scharssinnigen, treffenden Reden und fragte ihn freundlich, ob er ihm eine Gunst erweisen knne. O ja," versetzte Diogenes, gehe mir doch ein wenig aus der Sonne!" Die Begleiter des Knigs wurden unwillig der solche Geringschtzung der dargebotenen Gnade. Alexander aber sprach: Beim Zeus, wre ich nicht Alexander, so mchte ich Diogenes sein." 3. Alexander und die Pythia. Auch zu dem Orakel in Delphi begab sich damals Alexander, um der den bevorstehenden Feldzug den Ausspruch des allwissenden Gottes einzuholen. Die Priesterin des Apollon weigerte sich, den Dreifu zu besteigen, weil gerade ein Unglckstag fei, an dem kein Orakel erteilt werden drfe. Aber der rasche Alexander fate sie bei der Hand und zog sie mit Gewalt zu dem Sitze hin. Da rief die erschreckte Prophetin: O Sohn, du bist unwiderstehlich." Mit diesem Spruche habe ich genug," sagte der König und ging von bannen. / 31. Die Eroberung des Perserreiches. 1. Alexanders Siege in Kleinasien. Zwei Jahre nach feiner Thronbesteigung, im Jahre 334 v. Chr., trat Alexander den Feld-zug gegen das persische Reich an, das damals unter der Herrschaft

3. Geschichte des Altertums - S. 41

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 7, 2. Das Perserreich. 41 vollführt hatte. Er ließ dessen Sohn schlachten und setzte sein Fleisch dem Vater vor, der, ohne es zu wissen, davon aß, worauf ihm der König sagte, welche Speise er genossen hätte. Den Cyrus aber ernannte Astyages in der Folge zum Statthalter von Persien. Harpagns sann auf Rache. Er teilte dem Cyrus dessen Jugendgeschichte und wunderbare Rettung mit, ersuchte ihn, den Astyages zu stürzen, und versicherte ihn zugleich, daß alle medischen Fürsten zu ihm übergehen würden. Cyrus ging auf den Plan des Harpagus ein. Er forderte die Perser auf, an einem bestimmten Tage ein großes Stück Land voller Disteln und Dornen urbar zu machen, und sie gehorchten ihrem neuen Statthalter. Nachdem die saure Arbeit vollendet war, lud Cyrus die Perser ein, am folgenden Tage in ihren Feierkleidern zu erscheinen. Nun bewirtete er sie auf das köstlichste und fragte sie dann am Abend, welcher Tag ihnen besser gefallen habe, der Tag der Arbeit oder der des festlichen Schmauses. Als sie einstimmig den Festtag rühmten, versicherte sie Cyrus, er werde ihnen noch bessere Tage bereiten, wenn sie das medische Joch abschütteln wollten. Die Perser erhoben sich, und Harpagus ging mit den medischen Fürsten und Truppen zu Cyrus über. Astyages geriet in Gefangenschaft, wurde aber bis an sein Ende mit Achtung und Schonung behandelt. Cyrus (Kyros, Kurush, biblisch: Kores d. H. Sonne), 559—529. Nachdem Cyrus die Meder besiegt hatte, brachte er die iranischen Völker im Osten zur Unterwerfung und dehnte das persische Reich bis zum Indus und Jaxartes aus. Währenddessen bereitete sich im Westen ein feindliches Unternehmen gegen ihn vor, das ihn zu einem neuen Kriegszuge nötigte. Das lydische Reich hatte sich nämlich vom Westen Kleinasiens aus über den Nordrand der Halbinsel ausgedehnt und war unter Alyattes (612—563) zu Macht und Glanz aufgestiegen. Dessen Sohn Krösus (563—548) hatte seinen Besitz durch Unterwerfung der griechischen Kolonien an der Westküste Kleinasiens vermehrt. Er hatte dann in langer Friedenszeit den Wohlstand seines Reiches gefördert, in seiner Hauptstadt Sardes große Pracht entfaltet, griechische Künstler und Gelehrte um sich vereint und war durch seine reichen Schätze ebenso stolz wie berühmt geworden. Einst kam der weise Solon von Athen (§. 17) zu dem König Krösus nach Sardes. Krösus nahm den Solon freundlich auf und zeigte ihm seine Reichtümer. Da er den Reichtum für das höchste Glück hielt, so fragte er den Solon, wen er für den glücklichsten Menschen halte. Solon, der nicht schmeichelte, nannte seinen Mitbürger Tellus von Athen, und als ihn Krösus erstaunt nach dem Grund fragte, erwiderte Solon: „Tellus hatte in der blühenden Vaterstadt wackere Söhne und Enkel, die alle am Leben waren, und starb zuletzt den Tod für das Vaterland." Diese Mitteilung reizte den König zu der Frage, wen er denn nach Tellus für den Glücklichsten halte. Solon entgegnctc: „Nach Tellus sind Kleobis und Bi ton die glück-

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 66

1918 - Leipzig : Voigtländer
Flusses, der die Stadt durchströmt, lockte ihn zum Bade. Staubbedeckt und stark erhitzt stieg er hinein. Hb er plötzlich befiel ihn ein heftige5 5ieber: blatz und starr wurde er aus dem Wasser gezogen. Die Krank* heit nahm bald so zu, daß er verloren schien. Da entschloß sich seit1 Hrzt Philippus, ein kräftig wirkendes Mittel zu versuchen. Während er dieses bereitete, erhielt der König einen Brief, der lautete: „lerau? dem Philippus nicht; er ist von dem Perserkönig mit vielem Gelde bestochen, dich zu vergiften." Gleich darauf trat der Hrzt herein, die i Schale mit der Hrznei in der Hand. Alexander nahm sie, trank ruw und reichte ihm dann den Brief. Sein schönes vertrauen wurde gerechtfertigt. Philippus war unschuldig, und sein Mittel wirkte trefflich; schon nach wenigen Tagen stand der König wieder gesund o11 der Spitze seiner jubelnden Krieger. 4. Die Schlacht beiissus (333). Unterdessen war der perse^ König Dartus Kodomannus mit einem unzählbaren Heere heran* gerückt. Bei der Stadt Issus kam es zur Schlacht: die Perser wurdet gänzlich besiegt. Darms entfloh auf einem raschen Pferde. Sem prad^ volles Zelt mit reichen Schätzen fiel in die Hände des Siegers; audl die Mutter, die Gemahlin und die Kinder des Königs gerieten i,! Gefangenschaft. Alexander behandelte die königliche Familie mit bfs größten Teilnahme und Güte, als wäre sie die Familie eines Freundes Nicht lange nach der Schlacht schickte Darius Gesandte an ihn, bo ihm ein großes Lösegeld für die hohen (Befangenen und versprach tfpjj die hälfte seiner Länder, wenn er Frieden machen wolle. „Was sag! du dazu?" fragte Alexander seinen alten Feldherrn parmento. „3® täte es," antwortete dieser, „wenn ich Alexander wäre." — auch," versetzte Alexander, „wenn ich parmenio wäre." (Er lehnte Antrag ab; denn nur der Besitz des ganzen Reiches konnte seines Stolze genügen. 5. Zerstörung von Tyrus, Gründung vonmexandria- Siegreich zog Alexander längs der Küste des Mittelmeeres gen Süde weiter. Die berühmte Inselstadt Tyrus, geschützt durch das durch gewaltige Mauern und eine zahlreiche Kriegsflotte, wagte W£ zu widerstehen. Aber der kühne Held wurde durch keine Schwierig!’^ zurückgeschreckt: er ließ vom Festlande aus einen Damm gegen die führen und drang nach ungeheuern Anstrengungen mit seinem hec f endlich in die Stadt. Sie wurde völlig zerstört. Dann gelangte c nach Palästina, das er sich ohne Mühe unterwarf, vor der St<^ Jerusalem kam ihm der Hohepriester mit den vornehmsten der j^?

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 67

1918 - Leipzig : Voigtländer
entgegen, um Schonung flehend. Alexander ließ sich in den Tempel führen und erwies sich dem Volke freundlich. In Ägypten, das die persische Herrschaft stets gehaßt hatte, wurde er mit Freuden aufgenommen und von dem Grakel des Jupiter Rmmon als Sohn des (Bottes begrüßt. Er gründete dort an einer der Mündungen des Nilstromes eine Stadt, die er nach seinem Namen Alexandria nannte. Die neue Stadt erhob sich bald zu hoher Blüte, wurde an Stelle des Zerstörten Tyrus der wichtigste Handelsplatz der alten Welt und besteht Noch heute. 6. Der letzte Lieg über Darms (331). Von Ägypten aus wandte sich Alexander wieder gen Norden und drang in das Innere des perserreiches ein. Bei der Stadt (Baugamela (in Assyrien) stand der König Darius mit seinem Heere. Der vorsichtige parmenio, erschrocken über die zahllose Menge der Perser, riet Alexander, in der ftacht die Feinde zu überfallen. Aber der erwiderte: „Nein, ich mag den Sieg nicht stehlen." Am Morgen der Schlacht schlief er so fest, daß der alte Feldherr ihn wecken mußte. „Herr," sagte er, „du schläfst ja, als ob wir schon gesiegt hätten." — „Haben wir denn nicht ge= Regt," erwiderte der Held, „da wir den Feind nun endlich vor uns haben?" So des Sieges im voraus gewiß, begann er den Kampf u*td schlug die Perser so entscheidend, daß sie keinen weitern wider- mehr versuchen konnten. 7. Des Darms Ende. Der unglückliche Darius war geflohen, Qber Alexander verfolgte ihn unablässig. Dabei kam er durch eine große wüste, wo es an Wasser mangelte. (Endlich hotte ein Soldat etoas Wasser gefunden und brachte es in feinem Helme dem durstigen Alexander. Da der König aber merkte, daß seine Krieger mit schmachtenden Blicken nach dem vollen Helme sahen, sprach er: „Soll ich der hitzige sein, der trinkt?" und goß den £ ab etrunk auf die Erde. (Eine jplchc Enthaltsamkeit riß alle zur Bewunderung fort. „Aus," riefen jje begeistert, „führe uns weiter; mir sind nicht müde, wir sind nicht durstig, wir halten uns nicht für sterblich, wenn ein solcher König führt 1" — Darius wurde endlich auf der Flucht getötet von seiner Statthalter, der sich selbst zum Könige machen wollte. "Landers Heiter fanden den unglücklichen König blutbedeckt in den %en Zügen. Er bat sie um einen Trunk für seine lechzende Zunge, ^nd ein Mazedonier reichte ihm etwas Wasser. Erquickt sprach der Erbende: „Freund, das ist mein größter Schmerz, daß ich dir deine wohltat nicht einmal vergelten kann; aber Alexander wird sie dir

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 21

1905 - Leipzig : Voigtländer
- 21 — gedachr wurde. Und was noch jetzt von den Menschen Großes ersonnen und ausgeführt wird, das geht nicht wieder verloren: die Schrift bewahrt es treu für alle Zeiten auf. \\. Die Perser. Der junge Cifrus- 1. Die Meder (Karte I). An der Südseite des kafpischen Meeres, östlich von den Sitzen der Babylonier und Assyrer, wohnte das Volk der Meder. Dieses war lange Zeit dem großen Reiche der Assyrer unterworfen, dann aber machte es sich frei und hatte seine eigenen Könige. Diese erbauten sich eine große Hauptstadt, die hieß Egbatäna und war mit einer siebenfachen Mauer umgeben. Sie dehnten ihre Macht und Herrschaft weit aus und unterjochten auch das stammverwandte Volk der Perser, das weiter südlich auf der Ostseite des persischen Meerbusens seine Sitze hatte. 2. Der Traum des Astyäges. Einer dieser Könige von Medien war A st y ä g es. Einst träumte ihm, seine Tochter Mandane habe soviel Wasser verschüttet, daß ganz Asien davon überschwemmt werde. Da ließ der König seine Traumdeuter vor sich kommen und sagte ihnen den Traum. Die sprachen: „Herr König, dies ist die Deutung deines Traumes: Deine Tochter wird einen Sohn bekommen, der wird König werden an deiner Statt und über ganz Asien herrschen." Da erschrak Astyäges sehr. Damit er die Erfüllung des Traumes hindere, beschloß er, seine Tochter nicht an einen vornehmen Meder zu verheiraten , sondern gab sie einem persischen Manne zur Frau. Ein Perser aber galt im medischen Reiche so wenig, daß er gar nicht daran denken durfte, einmal König zu werden. 3. Die Geburt des Königsenkels. Nicht lange danach träumte dem König, aus feiner Tochter wüchse ein Weinstock empor, der mit seinen Zweigen ganz Asien überschatte. Die Traumdeuter sprachen: „Herr König, der neue Traum bedeutet dasselbe, wie der frühere. Weil dir aber zweimal geträumt hat, so wird er desto gewisser erfüllt werden." Da ließ der König seine Tochter aus Persien zu sich kommen; als ihr ein Söhnlein geschenkt war, nahm er das Kind, gab es dem Harpägus, einem der Vornehmen, die um ihn waren, und sprach: „Harpägus, nimm das Knäblein und töte es." Harpägus aber mochte nicht selbst ein Mörder werden; darum ließ er einen Hirten holen, der im Gebirge des Königs Herden hütete, und sagte zu ihm: „Astyäges befiehlt dir, diesen Knaben auszusetzen, wo das Gebirge am wildesten ist, damit er umkomme." Der Hirt brachte das Kind in seine Hütte

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 83

1905 - Leipzig : Voigtländer
- 83 — gewaltige Mauern und eine zahlreiche Kriegsflotte, wagte ihm $u widerstehen. Aber der kühne Held wurde durch keine Schwierigkeit zurückgeschreckt: er ließ vom Festlande aus einen Damm gegen die Insel führen und drang nach ungeheuern Anstrengungen mit seinem Heere endlich in die Stadt. Sie wurde völlig zerstört. Dann gelangte er nach Palä stina, das er sich ohne Mühe unterwarf. Vor der Stadt Jerusalem kam ihm der Hohepriester mit den Vornehmsten der Inden entgegen, um Schonung flehend. Alexander ließ sich in den Tempel führen und erwies sich dem Volke freundlich. In Ägypten, das die persische Herrschaft stets gehaßt hatte, wurde er mit Freuden aufgenommen. Er gründete dort an einer der Mündungen des Nilstromes eine Stadt, die er nach seinem Namen Al exandria nannte. Die neue Stadt erhob sich bald zu hoher Blüte, wurde der wichtigste Handelsplatz der alten Welt und besteht noch heute. 6. Der letzte Sieg über Darius (331). Von Ägypten aus wandte sich Alexander wieder gen Norden und drang in das Innere des Perserreiches ein. Bei der Stadt Gang am ela (in Assyrien) stand der König Darius mit seinem Heere. Der vorsichtige Parmenio, erschrocken über die zahllose Menge der Perser, riet Alexander, in der Nacht die Feinde zu überfallen. Aber der erwiderte: „Nein, ich mag den Sieg nicht stehlen." Am Morgen der Schlacht schlief er so fest, daß der alte Feldherr ihn wecken mußte. „Herr," sagte er, „du schläfst ja, als ob wir schon gesiegt hätten." — „Haben wir denn nicht gesiegt," erwiderte der Held, „da wir den Feind nun endlich vor uns haben?" So des Sieges im voraus gewiß, begann er den Kampf und schlug die Perser so entscheidend, daß sie keinen weitem Widerstand mehr versuchen konnten. 7. Des Darius Ende. Der unglückliche Darius war geflohen, aber Alexander verfolgte ihn unablässig. Dabei kam er durch eine große Wüste, wo es an Wasser mangelte. Endlich hatte ein Soldat etwas Wasser gesunden und brachte es in seinem Helme dem durstigen Alexander. Da der König aber merkte, daß seine Krieger mit schmachtenden Blicken nach dem vollen Helme sahen, sprach er: „Soll ich der einzige fein, der trinkt?" und goß den Labetrunk auf die Erde. Eine solche Enthaltsamkeit riß alle zur Bewunderung fort. „Auf," riefen sie begeistert, „führe uns weiter; wir sind nicht müde, wir sind nicht durstig, wir halten uns nicht für sterblich, wenn ein solcher König uns führt!" — Darius wurde endlich auf der Flucht getötet von einem seiner Statthalter, der sich selbst zum Könige machen wollte. 6*

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 82

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 82 — besah sich den rätselhaften Knoten, dann zog er schnell sein Schwert hervor und hieb ihn mitten durch. „So," rief er, „da habt ihr ihn gelöst." Das Volk aber glaubte nun an die Unbesieglichkeit des großen Königs. 3. Alexander und sein Ar;1. Ohne Widerstand gelangte Alexander bis zu der Stadt Tarsus im Südosten der Halbinsel. Dort geriet er in neue große Lebensgefahr. Das frische Wasser des Flusses, der die Stadt durchströmt, lockte ihn zum Bade. Staubbedeckt und stark erhitzt stieg er hinein. Aber plötzlich befiel ihn ein heftiges Fieber: blaß und starr wurde er aus dem Wasser gezogen. Die Krankheit nahm bald so zu, daß er verloren schien. Da entschloß sich sein Arzt Philippus, ein kräftig wirkendes Mittel zu versuchen. Während er dieses bereitete, erhielt der König einen Brief, der lautete: „Traue dem Philippus nicht; er ist von dem Perserkönig mit vielem Gelde bestochen, dich zu vergiften." Gleich darauf trat der Arzt herein, die Schale mit der Arznei in der Hand. Alexander nahm sie, trank ruhig und reichte ihm dann den Brief. Sein schönes Vertrauen wurde gerechtfertigt. Philippus war unschuldig, und sein Mittel wirkte trefflich; schon nach wenigen Tagen stand der König wieder gesund an der Spitze seiner jubelnden Krieger. 4. Die Schlacht bet Issus (333). Unterdessen war der Perserkönig Darius Kodomannus mit einem unzählbaren Heere herangerückt. Bei der Stadt Js sus kam es zur Schlacht: die Perser wurden gänzlich besiegt. Darius entfloh auf einem raschen Pferde. Sein prachtvolles Zelt mit reichen Schätzen fiel in die Hände des Siegers; auch. die Mutter, die Gemahlin und die Kinder des Königs gerieten in Gefangenschaft. Alexander behandelte die königliche Familie mit der größten Teilnahme und Güte, als wäre sie die Familie eines Freundes. Nicht lange nach der Schlacht schickte Darius Gesandte an ihn, bot ihm ein großes Lösegeld sür die hohen Gesangenen und versprach ihm die Hälfte seiner Länder, wenn er Frieden machen wolle. „Was sagst du dazu?" fragte Alexander seinen alten Feldherrn Parmenlo. „Ich täte es," antwortete dieser, „wenn ich Alexander wäre." — „Ich auch," versetzte Alexander, „weitn ich Parmemo wäre." Er lehnte den Antrag ab; denn nur der Besitz des ganzen Reiches konnte seinem Stolze genügen. 5. Ierstörung vontyrus, Gründung vonalerandria. Siegreich zog Alexander längs der Küste des Mittelmeeres gen ^üdett weiter. Die berühmte Jnselstadt Tyru s, geschützt durch das Meer, durch

9. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 39

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
Vi Die Griechen. 39 Frosch und fünf Pfeile, welches Symbol ein Kriegsgefangener also erklärte: „Könnt ihr Perser nicht gleich dem Vogel in die Lüfte, oder gleich der Maus in die Erde, oder gleich dem Frosch in die Gewässer flüchten, so werdet ihr unsern Pfeilen nicht entrinnen." Endlich mußte Darms schleuuigst zurückkehren, da die Skythen ihm drohten, die Brücke abzubrechen. Er kam ihnen noch zuvor, und entrann bei Nacht mit dem größten Theile seines Heeres. Aber aus Furcht, die Feinde möchten ihm aus dem Fuße folgen, ließ er selbst zu frühe die Brücke abbrechen, und 80,000 Mann wurdeu das Opfer des Feindes. Das Reich erhielt unter Darius eine Ausdehnung von Macedouieu bis nach Sindh. Zwei Züge gegen Griechenland aber mißlangen. Ncch unglücklicher gegen Die Griechen, wie weiter unten erzählt werden wird, war sein L>ohn Xerxes, der Ahasver ns der Esther. Nach diesem bestiegen noch 7 Könige den Thron. Aber der Flor des Reiches sank immer mehr; und 200 Jahre nach Cyrus war es so geschwächt und entnervt, daß es unter dem letzten Könige Darius in drei Tressen von Alexander dem Großen umgestürzt werden konnte (331). Vi. Die Griechen. 1. Der Welttheil Europa. § 18. Wir wenden uns zu deu Griechen, und damit zum Welttheil Europa. Unser Europa stellt sich als eine Halbinsel zu Asien dar, mit welchem es durch die ganze Breite Rußlands zusammenhängt. Im Süden wird es vorerst vom schwarzeu Meere bespült, von welchem das Asowsche durch eine Meerenge getrennt ist. Durch die Straße von Konstantinopel oder den Bosporus kommt man in das Meer Marmora; und dieses steht durch die Straße der Dardanellen (den ehemaligen Hellespont) in Verbindung mit dem ageischeii

10. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 52

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
52 Alte Geschichte. 6. Alexander der Große. § 23. Während die Griechen fortfuhren, durch innere Zwistigkeiten sich aufzureiben, wurde M aced oni en, ein bisher bedeutungsloses, aber den Griechen verwandtes Land, durch einen geschickten und listigen König Namens Philipp, zu einer ansehnlichen Macht erhoben. Philipp war in Theben Geisel gewesen, und hatte unter Epami-noudas viel gelernt, auch die Schwachen Griechenlands ersannt. Nun erbaute er die Stadt Philipp! neben reichen Goldmiuen, und breitete sich in Thracien ans. Mit den Griechen unterhandelte er immer so listig, daß sie seine wahre Absicht nie recht merkten. Endlich brach er plötzlich los (338), schlug bei Chäronea die Athener und Thebaner, und war mit einem Male Herr von ganz Griechenland. Er konnte ihm Gesetze vorschreiben und ließ ihm nur noch einen Schein von Freiheit. So plötzlich war Griechenland um seine gepriesene Freiheit gekommen. Aber auch Persiens Stunde hatte geschlagen, welches zu erobern längst im Plane der Griechen lag. Philipp ließ sich zum Befehlshaber bazn ernennen, würde aber plötzlich, als schon der Tag des Auszugs bestimmt war, ermorbet (337). Jetzt wollte Griechenlanb frohlocken. Aber Philipps 19jäl)riger Sohn, Alexander, trat alsbalb mit ganzer Manneskraft auf, zerstörte das aufrührerische Theben, und grünbete sich bamit für immer ein furchtbares Ansehen unter den Griechen. Alexanber, der Große genannt, ist einer jener seltenen Männer, die Gott je und je mit außerordentlichen Fähigkeiten zum Umsturz großer Staaten ausrüstet. Er hatte einen so überschwenglichen Eroberungsgeist, daß ihm frühzeitig vor dem Gebauten bangte, einst nichts mehr zu thun zu haben, wenn er die Welt erobert hätte. Er zögerte nicht, den Plan seines Vaters aufzunehmen, und zog (335) mit einem kleinen, aber kräftigen Heere über den Hellespont gegen die Perser. Nach dem ersten Siege, am Flusse Granikus, unterwarf er sich Kleinasien. Seinen zweiten
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